Krimiautorin Jule Heck begeistert bei Lesung im Bürgerhaus Dornholzhausen
Langgöns / Dornholzhausen (imr/iri/ikr). Ein gemütlicher Sessel, eine warme Leselampe – und ein Kriminalfall, der tief ins Herz des Vogelsbergs führt. So begann ein Abend, der für über 50 Literaturfans aus Dornholzhausen und Umgebung alles andere als gewöhnlich war. Das Bücher-Café „Eselsohr“ hatte zur Lesung mit Jule Heck geladen – und traf damit voll ins Schwarze. Schon beim Betreten des Bürgerhauses war klar: Hier geht es nicht nur ums Vorlesen. Das „Eselsohr“-Team hatte ganze Arbeit geleistet und die Bühne in ein behagliches Wohnzimmer verwandelt – perfekter Rahmen für die erste Lesung der Münzenberger Autorin Jule Heck in Dornholzhausen.
Herzlich begrüßt von Dr. Katja Wehrend, die charmant durch den Abend führte, zeigte sich Jule Heck von Anfang an in Plauderlaune. Aus ihrem neunten Krimi „Trügerische Idylle“ las sie nicht nur spannend, sondern auch mit einem Augenzwinkern. Denn obwohl ihre Geschichten stets in einer realen Region angesiedelt sind – nämlich rund um ihren Wohnort Münzenberg – hatte sie dieses Mal Neuland betreten: „Den Vogelsberg kenne ich zwar nicht so gut, aber ich kann ja nicht immer nur Leute bei uns in der Wetterau umbringen“, scherzte Heck. Für ihren neunten Fall erfand sie kurzerhand den Ort Garbenheim im Vogelsberg – eine fiktive Kulisse mit echten Abgründen.
Der Fall, den sie präsentierte, hat es in sich: Ein seit 1994 verschwundener Mann – und plötzlich taucht nach 25 Jahren sein Auto wieder auf. Kriminalhauptkommissar Alexander Henneberg vom K10 in Friedberg rollt den „Cold Case“ wieder auf. Während in Friedberg ein Bankraub die Polizei auf Trab hält, geraten die Ermittler im Vogelsberg immer tiefer in einen Sumpf aus Schweigen, Angst und dunklen Geheimnissen. Ein ganz besonderer Clou: Jule Heck hat sich selbst in die Geschichte geschrieben: „Ich dachte, das ist mal ein Gag“, verriet sie. Als literarischer Sidekick bekommt sie von der geheimnisvollen Marta kurz vor deren Tod persönliche Notizen übergeben – ein Puzzlestück, das sich später als Schlüssel zur Lösung des Falls entpuppt.
Nach der Pause ging es dann richtig zur Sache. Die Spannung stieg, die Zuhörer lauschten gebannt – und man spürte: Das ist nicht nur ein netter Abend, das ist echtes Kopfkino. Wer das Buch noch nicht kannte, bekam spätestens jetzt Lust, den Krimi komplett zu verschlingen. Zum Glück hatte die Autorin ausreichend Exemplare dabei. Zum Schluss gab’s langen Applaus und auch persönliche Gespräche – Jule Heck nahm sich Zeit für ihre Fans. Seit ihrer Jugend schreibt sie Geschichten, seit vielen Jahren vor allem Krimis, die unter der Reihe „Tod im Schatten der Burg“ erscheinen.
Wer nicht dabei war, hat definitiv etwas verpasst – aber vielleicht ist das ja nicht der letzte Besuch von Jule Heck in Dornholzhausen. Potenzielle Mordschauplätze gäbe es jedenfalls noch genug in Mittelhessen.











